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1. Emotionen – verstehen, benennen, erkennen

Es gibt eine in ihren graduellen Unterschieden und zahlreichen Nuancen sehr große Zahl an mehr oder weniger distinkten Emotionen.

2. Traumräume, Super-Job, neue Kunden – alles Verhandlungssache.

Einer der wichtigsten Regeln der Verhandlungsführung ist, sich im Rahmen einer Verhandlung (auch wenn sie noch so spontan ist) klar zu machen welches Ziel erreicht werden muss und welche Forderungen damit verbunden sind.

3. Warum Feedback in jeder Beziehung so wichtig ist

Googelst du den Suchbegriff “Kritik Beziehung” erhältst du innerhalb von 0,4 Sekunden mehr als 25 Millionen Ergebnisse angezeigt. Ein stolze Zahl – aber ist sie wirklich verwunderlich?

Am Ende geht es immer um Sex oder Geld!

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„WTF! Wer hat eigentlich das sagen?“ brüllt Steven Horsford, demokratischer US-Abgeordneter aus Nevada, Jamieson Greer, oberster Handelsbeauftragter von Trump während einer Anhörung im US-Repräsentantenhaus, an. 

Per Tweet war wenige Minuten zuvor die Welt von Trump in Kenntnis gesetzt worden, dass die fast global verhängten Strafzölle für 90 Tage ausgesetzt werden. Sein sichtlich nervöser und stotternder Handelsbeauftragter Greer, der die Zollpolitik zu diesem Zeitpunkt im Haushaltsausschuss verteidigen sollte, schien von der Entscheidung seines Chefs während der Befragung, kalt erwischt worden zu sein. 

Kurze Zeit später in einer offenbar spontan einberufenen Pressekonferenz versuchte Trump seine Zollpause so zu erklären. „Man muss flexibel sein.“ Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…

Die Bond-Bürgerwehr schlägt zu

Das, was wir alle gerade erleben, ist ein Wirtschaftskrimi vom Feinsten und ich finde es lohnt sich, diesen aus Verhandlungssicht zu betrachten. Dabei hilft auch uns der Tipp „Follow the Money“ den der Whistleblower „Deep Throat“ 1976 dem Reporter Bob Woodward in dem Film „Die Unbestechlichen“ gegeben hat, auf das dieser die Watergate-Affaire aufkläre. 

Folgen wir also in dieser Verhandlung dem Geld! 

Einige der weltgrößten Pensionsfonds, darunter das Canada Pension Plan Investment Board, stellen ihre Investments in den USA auf den Prüfstand. Aber nicht nur das, auch am Anleihenmarkt ging es in den vergangenen Tagen dramatisch zu. Denn auch dort haben Investoren massenhaft US-Staatsanleihen abgestoßen, was die Rendite in rekordverdächtige Höhen Schnellen ließ. 

Ist der Crash am Aktienmarkt für Trump und seine Administration ärgerlich (während er Trumps Freunde glücklich macht), ist der Anleihen-Markt ein ganz anderes Kaliber. Kann doch dieser Teil des Finanzmarktes, auf dem US-Staatsanleihen und andere Schuld-Titel gehandelt werden, Regierungen in die Knie zwingen oder gar ganz stürzen.

Wer mehr dazu lesen möchte: Hier entlang https://www.n-tv.de/wirtschaft/Dramatischer-Rendite-Anstieg-bei-US-Staatsanleihen-article25692280.html

Zusammengefasst sei gesagt: Jeder Basispunkt (das entspricht 0,01 Prozentpunkte) mehr Renditen auf US-Anleihen, bedeutet für die USA einen Anstieg der Zinsbelastung um viele Milliarden Dollar, was den Spielraum für die von Trump versprochenen großen Steuersenkung erheblich verringert. Hinzu kommt, dass die Länder, mit denen sich Trump angelegt hat, am Ende des Tages die größten Gläubiger der USA – allen voran Japan und China sind. Seine Reaktion: Nun, er habe den Anleihenmarkt beobachtet und er sei sehr „tricky“ und „schwierig“ gewesen.

Macht entmachten

Befassen wir uns mit professioneller Verhandlungsführung kommen wir nicht darum herum uns mit der Thematik Macht auseinanderzusetzen. Dazu sei gesagt, dass (Verhandlungs)-Macht per se nichts Negatives ist und sie sowohl in der politischen als auch in der sozialen und wirtschaftlichen Sphäre immer eine Rolle spielt, gespielt hat und immer spielen wird. 

Definieren wir Macht dann wird sie als eine Fähigkeit beschrieben, Einfluss auf das Verhalten anderer zu nehmen oder die Kontrolle über bestimmte Ressourcen, Institutionen oder Entscheidungen zu haben. Doch was legitimiert uns, Macht auszuüben?

Christine Bauer-Jelinek hat in diesem Kontext „Die 8 Quellen der Macht“ benannt. Eine davon beschreibt sie als „Die Macht der Materie“. Diese Macht beruht auf physischer Stärke und dem Besitz oder der Kontrolle über materielle Ressourcen wie Geld, Eigentum oder andere wertvolle Güter. Personen mit Zugang zu diesen Ressourcen können andere beeinflussen und Entscheidungen steuern.

Im Rahmen der radikale Zollpolitik wurde „die Macht der Materie (Geld)“ somit zur heimlichen Schutzmacht der Märkte und zur Verhandlungs-Waffe gegen Trump, womit das von ihm initiierte Spiel „Wir gegen den Rest der Welt“ nicht aufgeht.

Es ist etwas gewagt, einen Newsletter mit der Headline „Am Ende geht es immer um Sex oder Geld“ zu versehen. Dennoch habe ich mich bewusst dafür entschieden, weil diese provokative Aussage klarmacht, dass Abhängigkeiten und Machtverhältnisse ein entscheidender Faktor in jeder Verhandlung sind.

Sind wir uns der Machtverhältnisse in Kombination mit der jeweiligen Abhängigkeit bewusst, ergeben sich neue, andere oder weitere Verhandlungsoptionen. Und je mehr Optionen wir haben, um so entspannter können wir unsere Interessen wirkungsvoll vorantreiben.

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