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Herzlich willkommen auf meinem Blog. Hier finden Sie regelmäßig spannende Inhalte zu unterschiedlichen Themen rund um Mimikresonanz®, emTrace®, Mentoring etc. – Außerdem veröffentliche ich hilfreiche Verhandlungstipps und nehme Stellung zu aktuellen politischen Themen.

Top Artikel

1. Emotionen – verstehen, benennen, erkennen

Es gibt eine in ihren graduellen Unterschieden und zahlreichen Nuancen sehr große Zahl an mehr oder weniger distinkten Emotionen.

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Einer der wichtigsten Regeln der Verhandlungsführung ist, sich im Rahmen einer Verhandlung (auch wenn sie noch so spontan ist) klar zu machen welches Ziel erreicht werden muss und welche Forderungen damit verbunden sind.

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Googelst du den Suchbegriff “Kritik Beziehung” erhältst du innerhalb von 0,4 Sekunden mehr als 25 Millionen Ergebnisse angezeigt. Ein stolze Zahl – aber ist sie wirklich verwunderlich?

Emotionen – verstehen, benennen, erkennen

Was sind Emotionen?

Emotion bezeichnet eine psychophysische Bewegtheit, die durch die bewusste oder unbewusste Wahrnehmung eines Ereignisses oder einer Situation ausgelöst wird.

Die menschliche Emotion ist ein sehr weites Feld. Nicht zuletzt, weil jeder Mensch über Emotionen verfügt und im Normalfall bereits eine breite Palette an Emotionen selbst erfahren hat, hat auch jeder Mensch seine eigene bewusste oder unbewusste, in Worte zu fassende oder vage Ansicht, welche Emotionen es gibt, wie sie zusammenhängen, wie sie entstehen und woran sie zu erkennen und wie sie zu benennen sind. Auch in der Emotionsforschung gibt es unterschiedliche Ansätze und Systeme, die einzelnen Emotionen zu kategorisieren, zu systematisieren und zu analysieren.

Um aber sinnvoll über etwas sprechen (oder schreiben) zu können, muss man sich zunächst auf ein gemeinsames Bezugssystem verständigen. Daher haben wir für unsere MimikresonanzⓇ-Methode ein spezielles Emotionsmodell kreiert.

Welche Emotionen gibt es?

Es gibt eine in ihren graduellen Unterschieden und zahlreichen Nuancen sehr große Zahl an mehr oder weniger distinkten Emotionen. Für unsere Zwecke müssen wir also ein wenig Ordnung in dieses weite Feld bringen – mit dem Emotionsmodell der MimikresonanzⓇ.
Die Kriterien, die eine bestimmte Emotion für die Aufnahme in dieses Modell erfüllen muss, sind:

  • Eignung, die motivationalen Bedingungen menschlichen Handelns möglichst umfassend erklären zu können
  • Kulturübergreifendes Erleben der Emotion
  • Kulturübergreifender nonverbaler Ausdruck der Emotion

Zwölf unserer menschlichen Emotionen können wir hier als Primäremotionen bezeichnen, da sie psychische Vorgänge und das Handeln grundlegend (primär) und maßgeblich beeinflussen.

Die 12 Primäremotionen

Der amerikanische Psychologe Paul Ekman spricht von sieben in ihrem Ausdruck kulturübergreifenden Basisemotionen: Angst, Überraschung, Ärger, Ekel, Verachtung, Trauer und Freude, die rein über die Mimik erkennbar sind. Daher bezeichnen wir diese als Purely Facial Emotions (PFEs).
Hinzu kommen vier zentrale soziale Emotionen, Scham, Schuld, Liebe und Stolz. Vervollständigt werden diese 11 Primäremotionen von Interesse, welches als Emotion die häufigste Motivation für unser alltägliches Handeln darstellt.

Analog zu einer Fußballaufstellung, in unserem Fall 4:3:3, lassen sich diese 12 primären Emotionen bereits hier in drei Gruppen einteilen, mit der Überraschung als nicht wertender, neutraler Zwischenstation und dem Stolz gleichsam als “Trainer an der Seitenlinie”.

Defensive Emotionen

Angst
Trauer
Scham
Schuld

Kooperative Emotionen

Interesse
Freude
Liebe

Offensive Emotionen

Ärger
Verachtung
Ekel

Der “Emotionsdreiklang”

In jeder Emotion ruht die Kompetenz, ein für uns wichtiges Bedürfnis zu erfüllen.

Jede Emotion wird in diesem Modell von einem Trigger ausgelöst, um eine essentielle Funktion hinsichtlich eines Bedürfnisses zu erfüllen und dieses im Idealfall zu stillen.
Diese Abfolge Trigger-Funktion-Bedürfnis nennen wir den Emotionsdreiklang.

Das lässt sich auch etwas bildhafter im Emotions-Generatoren-Modell darstellen:

Die Emotion stellen wir uns hierbei als ein Windrad oder einen Windkraft-Generator vor. Der Trigger wäre also in diesem Bild der Wind, der nun den elektrischen Strom der Funktion erzeugt, um schließlich den Akkumulator / die Batterie des Bedürfnisses aufzuladen (das Bedürfnis zu erfüllen).

Zur besseren Übersichtlichkeit lassen sich die Emotionen mit den ihnen zugeordneten Triggern, Funktionen und Bedürfnissen in folgender Tabelle darstellen:

EmotionTriggerFunktionBedürfnis
Angst BedrohungBedrohung vermeiden, Schaden reduzierenSicherheit
ÜberraschungUnerwartetesOrientieren und Gewinnen von InformationenEinstellen auf neue Situationen
ÄrgerZielhindernisHindernis beseitigen Selbstwirksamkeit
EkelVerunreinigung, psychisch oder physischBereinigen” (Beseitigen/Distanzieren)
Reinheit herstellen
VerachtungUnmoralisches Überlegenheit wahren Selbstbewusstsein
TrauerVerlust Wiedererlangen von Ressourcen, HilferufWertebewahrung
FreudeZielerreichung Zukunftsmotivation, KooperationLeichtigkeit
Scham Bedrohung der sozialen Ich-Identität durch akute oder mögliche negative BedrohungBarriere gegen Regelverstöße, BeschwichtigungBescheidenheit
Schuld Wert-inkongruentes Verhalten, durch das einen andere Person zu schaden kommt



Barriere gegen Regelverstöße, Beschwichtigung zur Schadensbehebung
Authentizität
Liebe Wechselseitiges Öffnen, gemeinsames Teilen angenehmer GefühleAnnäherung an ein anderes LebewesenBindung
Interesse Neues und UnerwartetesExploration Kreative Entwicklung
Stolz Erreichen von etwas, das von uns als gut bewertet wirdBeharrliche Annäherung an die ideale Ich-IdentitätSelbstwert

Primäremotionen – Basis vs. Multimodal

Die ersten sieben Emotionen der obigen Tabelle sind so grundlegend, dass bereits einer der sogenannten nonverbalen Kommunikationskanäle (oder Modi), nämlich die Mimik ausreicht, um sie verhältnismäßig sicher erkennen zu können. Daher ihre Bezeichnung als Basisemotionen oder PFEs. Bei den letzten fünf, also bei Scham, Schuld, Liebe, Interesse und Stolz stellt sich das Bild etwas komplexer dar, es müssen mehrere Kanäle gemeinsam betrachtet werden, daher bezeichnen wir diese als multimodale Primäremotionen. Diese werden wir im Laufe der Zeit in diesem Blog ein wenig detaillierter betrachten.

Weitere Emotionen, ein weiteres Feld

Mit den zwölf Primäremotionen ist es nicht getan. Wir können damit zwar schon weite Teile der treibenden Bedingungen menschlichen Verhaltens sehr gut und umfassend erklären. Sie reichen jedoch nicht aus, um alle wichtigen Aspekte im Leben eines Menschen zu beschreiben. Daher hier noch ein kurzer Ausblick auf weitere Gruppen von Emotionen, mit denen wir uns an anderer Stelle und vor allem in unserem MimikresonanzⓇ-Programm noch näher beschäftigen werden.

Da sind zum einen die selbsttranszendenten Emotionen, unter anderem

  • Dankbarkeit
  • Mitgefühl
  • Ehrfurcht
  • Berührtsein
  • Triumph

oder auch die wissenssuchenden Emotionen, neben dem schon zu den primären gerechneten Interesse noch

  • Verwirrung
  • Langeweile

sowie die sogenannten Mischemotionen, also die emotionalen Zustände, bei denen ein Mensch mindestens zwei Emotionen gleichzeitig oder unmittelbar hintereinander erlebt.

MimikresonanzⓇ – nutzt euer Wissen

Hoffentlich hat euch dieser kurze erste Überblick über die Welt der Emotion gefallen.
Wenn ihr mehr wissen wollt oder gar euer Wissen darüber, wie man Emotionen erkennt und mit ihnen arbeitet, für euch nutzen wollt, folgt weiter meinem Blog oder, noch besser, schaut euch die MimikresonanzⓇ-Methode an. Das Basic- und Professional-Training in Mimikresonanz bilden schließlich die Basis einer hervorragenden nonverbalen Wahrnehmungs- und Resonanzfähigkeit.

Bis dahin wünsche ich euch alles Gute und eine emotionsgeladene Zeit!

Eure Wiebke

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